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Getilgtes, Gebrauchtes, Abgenutztes, Ausgestorbenes, Verlorenes: Lexikographik des Verschwindens
Lexikographik verschwindender Arten

Eine Bestandsaufnahme von natürlichen Arten, die es nicht mehr gibt, bietet ein im Jahr 2007 erschienenes Lexikon, dessen Informationen insgesamt fachwissenschaftlich fundiert und keineswegs gefaked sind. Hanna Zeckau und Carsten Aermes: »Brehms verlorenes Tierleben. Illustriertes Lexikon der ausgestorbenen Vögel und Säugetiere«. (Aermes/Zeckau 2007) – Der Titel ist selbsterklärend. Es geht um einen Komplementär-Brehm über lauter ausgestorbene Arten, eingeleitet (S. VII–XVI) durch eine Abhandlung »Über das Aussterben. Vorwort von Josef H. Reichhoff«. Über die Konzeption des Lexikons informieren »Gebrauchshinweise«:

»Vorliegendes Buch nimmt sich zwei Ausgaben von Brehms Tierleben‹ aus den Jahren 1882 und 1911 zur Grundlage. [...] Berücksichtigt werden in der vorliegenden Arbeit nur die Vögel und Säugetiere, die Brehm ab der Ausgabe von 1882 noch als lebend beschrieben hatte und die folglich in den letzten 125 Jahren ausgestorben sind. Tiere, die zu Lebzeiten Brehms schon nicht mehr existierten, wie etwa der Dodo von der Insel Mauritius, werde daher in dieser Arbeit lediglich erwähnt. / Viele der seit 150 ca. 196 ausgestorbenen Vögel und Säugetiere haben zu Zeiten Brehms noch gelebt – die meisten starben in den letzten 150 Jahren aus. Trotzdem wurde von diesen ausgestorbenen Vögeln und Säugetieren nur ein Bruchteil von Brehm direkt beschrieben oder erwähnt, so dass im vorliegenden Lexikon insgesamt 60 Arten mit Texten und Abbildung behandelt werden; alle 136 Arten sind jedoch in den Kapiteln vorangestellten Übersichtskarten erfaßt.« (Aermes/Zeckau 2007, 260)

Behandelt werden Vögel und Säugetiere, mit teilweise phantasievollen Namen. Es folgt eine Liste vom Aussterben bedrohter Vögel und Säugetiere. Sie umfaßt 261 Namen. Gegenstück eines konventionellen Tierkundebuchs, ist das Lexikon der ausgestorbenen Arten ein Kompendium, dessen Sachwissen sich fast ausschließlich auf Vergangenes bezieht – und so an die Vergänglichkeit aller Gegenstände des Wissens erinnert.