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Zusammengestellte Fundstücke
Simulationen

Simulationen wissenschaftlicher, insbesondere enzyklopädischer bzw. lexikographischer Schreibweisen sind zu weiten Teilen dazu angetan, die Existenz einer klaren Grenze zwischen wissenschaftlichem und literarischem Schreiben in Frage zu stellen. Sie dokumentieren – metaphorisch gesagt – ein Sich-Aufeinander-zu-Bewegen von Literatur und Wissensdiskursen.
Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Nochmals ein Überblick:

  • Literarische Texte setzen sich in vielen Fällen kritisch mit Formen des Wissensdiskurses auseinander. Sie imitieren bzw. simulieren ›wissenschaftliche‹ oder ›wissensvermittelnde‹ Darstellungsformen, um Wissensdiskurse und Wissenschaften zu parodieren. Die Imitation bzw. Simulation von Wissensvermittlung hat hier vielfach satirischen Charakter.
  • Literatur setzt sich durch Imitation wissenschaftlicher oder wissenschaftsbezogener Schreibweisen (Forschungsberichte, Rezensionen, Kommentare etc.) auch mit anderen Themen – mit den Gegenständen der Wissenschaft, mit der Wissensgesellschaft, mit wissenschaftlich ermöglichten Technologien etc. kritisch auseinander. In Parodien, Satiren und (negativen) Utopien werden mit pseudo-wissensvermittelnden Strategien abwegige, skurrile oder bedrohliche Dinge und Entwicklungen geschildert.
  • Die Übertragung wissenschaftlicher und anderer wissensbezogener (didaktischer, informativer…) Schreibweisen in den literarischen Raum kann auch der Ausstattung imaginärer Welten gelten (wie bei Tolkien).
  • Die Imitation bestimmter Formen des Sachbuchs kann im Zeichen des Strebens nach Erweiterung und Bereicherung poetischer Ausdrucksmittel stehen (etwa in Form literarischer ›Wörterbücher‹).
  • Durch Simulation oder Imitation wissensbezogener, wissenschaftlicher, sachinformativer Schreibweisen reflektieren literarische Texte über Formen des Wissens und seiner Vermittlung, über die Ordnungen des Wissens (Alphabet, Lexikographik, enzyklopädische Formen…). Hier geht es um die Prinzipien und Implikationen von Erkenntnis und Wissen, um die Darstellbarkeit von Wissen – und manchmal auch um das Undarstellbare.

Im Folgenden einige Beispiele für Bücher aus dem Bereich, in dem sich Wissensdiskurse und Literatur überschneiden.