Die imaginären Wesen, die in literarischen Enzyklopädien, Lexika und anderen Kompendien behandelt werden, sind schwerlich im konventionellen Sinn klassifizierbar. Hinsichtlich der eingesetzten deskriptiven Strategien könnte man allerdings typologisch differenzieren, und davon ist der Status der beschriebenen Wesen selbst maßgeblich betroffen: a) Ein erster Typus von Artikeln orientiert sich an konventionellen Lexikonartikeln und versieht seine imaginären Gegenstände durch deren Einordnung in eine lexikographisch erfaßte Welt mit einem spielerisch-hypothetischen Wirklichkeitsindex. (Man könnte diese Artikel als Modellfälle der Erzeugung von Fiktionalem charakterisieren.) b) Ein zweiter Artikeltypus evoziert metamorphotische Wesen, die sich damit dem Zugriff feststellender Beschreibungen und Interpretationen ostentativ entziehen und damit das Projekt lexikographischer Weltdarstellung als solches spielerisch in Frage stellen. c) Ein dritter Typus ließe sich am ehesten als Beschreibungsverweigerung charakterisieren; er führt das Projekt einer Erfassung, Deskription, Deutung und Einordnung von Referenten unter zitathafter Anknüpfung an lexikographische Darstellungsverfahren ad absurdum.