Das Ratgeberprojekt insgesamt besitzt Affinitäten zum literarischen Nonsens und zum Absurden, ohne doch durch beide Prädikate adäquat charakterisiert zu sein. Ulrich Ernst diagnostiziert nach Sichtung eines großen Bestandes experimenteller Texte: »In der Wahl alphabetischer Ordnungsmuster manifestieren sich in der Moderne Skepsis gegenüber hierarchisch strukturierten Sinnsystemen und eine Tendenz zu Parataxe und Gleichordnung.« (Ulrich Ernst: Typen des experimentellen Romans in der europäischen und amerikanischen Gegenwartsliteratur. In: Arcadia 27 (1992), 225-320, 300) Tranchirers lexikographisch strukturierter Kosmos ist unter anderem in diesem Kontext zu sehen.
Der Form nach orientieren sich die Ratgeberbücher am Konversationslexikon, wie es seit dem 19. Jahrhundert als Konkretisierung und Stütze der bürgerlichen Wissenskultur verfaßt und genutzt wird. Konversationslexika sind, wie schon ihr Name sagt, zur Unterstützung der Konversation bestimmt – also zum Antrieb einer bestimmten Form sprachlicher Praxis, die nicht vorrangig durch Innovation und nicht durch Information geprägt ist. Weil es Inbegriff eines oft unreflektierten Vertrauens in die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Bestände der bürgerlichen Wissensbestände ist, wurde das Konversationslexikon wiederholt parodiert.
Den Zielen des Konversationslexikons verpflichtet sich Tranchirer mehrfach explizit, einmal abgesehen von seinen Buchtiteln, die bereits parodistisch auf einschlägige Lexika verweisen. Aus Tranchirers Selbstbeschreibung:
Und im Artikel »Unterhaltungsgegenstände« heißt es (Vielseitiger großer Ratschläger, 226):