Raoul Tranchirers Ratgeber-Projekt steht in Beziehung zu der Frage, ob Wissen und Bedeutungen vorrangig oder ausschließlich im Reich der Sprache oder in dem der Bilder konstituiert werden, aber es beantwortet diese Frage nicht. Stattdessen führt es eigensinnige Text- und Bilderwelten vor, die ihre jeweils eigene Dynamik besitzen, die sich (scheinbar) aufeinander zu und dann wieder voneinander wegbewegen. Text- und Bildteile entwerfen jeweils eigene Welten mit eigenen Gesetzen – und eigenen Zwischenräumen. Der Eigensinn und die Mobilität der Sprache und der Bilder sind dabei aber gerade aus dem Spannungsbezug zur jeweils antagonistischen Darstellungsform ablesbar. Eine durch Worte und eine durch Bilder konstituierte imaginäre Welt des kulturellen Wissens sind nicht zur Deckung zu bringen und durchdringen einander doch. Und ihre Bezogenheit aufeinander wird vielleicht am deutlichsten, wo sie einander die Bestätigung und Unterstützung verweigern. Wem sollten die Worte fehlen, wenn nicht den Bildern? Und wem die Bilder, wenn nicht den Texten?